* 10.09.1914
✝
Mittelläufer 1934-1949
29 Endrundenspiele/0 Tore
Erfolge
Hamburger Meister 1946
Gauliga Meister 1937, 1938, 1939, 1941
Britischer Zonenmeister 1947, 1948
Meister Oberliga Nord 1948, 1949
Auwahlmannschaften
Reichbundpokal 1938
(mit der Gauauswahl Nordmark)
1 NFV Auswahlspiel 1948
1934 kam der 20-jährige Erwin Reinhardt vom SV Harburg zum Hamburger SV der gerade im Umbruch steckte. Die Meisterspieler der 20er Jahre waren in die Jahre gekommen und beendeten Anfang der 30er Jahre ihre Karrieren oder wechselten den Verein. So wie der große Otto "Tull" Harder, der den HSV bereits 1931 verließ. Auch Deutschlands beste Abwehr, Albert Beier und Walter Risse, beendete 1933 ihre Karriere. Neu hinzu kamen die spätere HSV-Legende Rudi Noack und "König" Richard Dörfel von Viktoria Harburg, sowie Erwin Reinhardt der Mittelläufer beim HSV wurde.
Bis zur Saison 1941/42 teilte sich der verjüngte HSV die Vorherrschaft mit dem Eimsbütteler TV in der Gauliga Nordmark. 4 mal wurde der HSV Meister, 5 mal der ETV. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreichte Erwin Reinhardt unter Trainer Hans Lang von 1937 bis 1939 drei Mal in Folge der Einzug in das Halbfinale. Beim vierten Anlauf sollte endlich der Titelgewinn klappen, doch der Beginn des 2. Weltkrieg machte Trainer Hans Lang einen Strich durch die Rechnung, er wurde in die Wehrmacht eingezogen und versetzt.
Auch Erwin Reinhard und andere Spieler wurden in die Wehrmacht eingezogen und spielten nur noch sporadisch für den HSV, der aber bis 1945 den Spielbetrieb in der Gauliga Nordmark und Hamburg aufrecht erhalten konnte. Erwin Reinhardt konnte in den Spielzeiten 1941/42 bis 1944/45 nicht teilnehmen, in der Saison 1943/44 machte er lediglich einen Einsatz. Nach dem Krieg kehrte er wieder zum Hamburger SV zurück.
Nach dem 2. Weltkrieg organisierten sich die Fußballverbände neu, die Vereine spielten nur auf Bezirks- oder Landesebene. Der HSV spielte als Meister der Hamburger Liga um die Norddeutsche Meisterschaft mit. Nach erreichen des Viertelfinales wurde die Fortsetzung durch die Britische Militärregierung untersagt. Dennoch übernahm der HSV wieder die Vorherrschaft im Norden und gewann 1947 und 1948 die Britische Zonenmeisterschaft. In der neugegründeten Oberliga Nord gewann Erwin Reinhardt mit dem HSV 1948 und 1949 die Meisterschaft. Nach 15 Jahren beendete Reinhardt sein Engagement beim Hamburger SV und wechselte für 2 Jahre zu Concordia Hamburg, danach beendete er seine Karriere.
In die Nationalmannschaft wurde Erwin Reinhardt nie berufen, jedoch 1937/38 in die Gauauswahl Nordmark. Mit den HSV-Kollegen Rudi Noack, Walter Warning, Richard und Frido Dörfel erreichte er nach Erfolgen gegen die Gauauswahl Pommern, Niederrhein und Baden das Finale. Am 6. März 1938 spielte der HSV dann im Endspiel gegen die Auswahl aus dem Südwesten und gewann mit einem 3:1 Sieg den Reichsbundpokal. (1918-1933 Bundespokal, bis 1918 Kronprinzenpokal) Am 17. Oktober 1948 wurde seine Leistung durch eine Nominierung in die NFV-Auswahl gewürdigt, für das Repräsentativspiel in Nürnberg gegen die Auswahl aus Süddeutschland.
Nach seiner aktiven Karriere war er in Norddeutschland als Trainer tätig. So trainierte er u.a. die Mannschaften von Concordia Hamburg (1952, 1953-1956) und Phönix Lübeck (1957/58) in der Oberliga.