Günter Netzer

Günter Netzer

* 14. September 1944 in Mönchengladbach


Manager

1978-1986


Erfolge

Deutscher Meister 1979,1982,1993

Deutscher Vizemeister 1980,1982,1984

Europapokal der Landesmeister 1983

Finalist Europapokal der Landesmeister 1980

Finalist UEFA-Cup 1982


Als Weltstar Günter Netzer 1977 seine aktive Laufbahn bei den Grasshoppern aus Zürich beendete, bot er dem HSV an dessen Stadionzeitschrift zu verlegen. Der damalige Präsident Paul Benthien stimmte unter der Bedingung zu, dass er auch den Posten des Manager beim HSV übernimmt. Günter Netzer übernahm den Posten von Dr. Peter Krohn, der dem Verein zuvor durch geschicktes Marketing Millioneneinnahmen bescherte. Sportlich befand sich der HSV jedoch nach einer nur durchschnittlichen Saison trotz Superstar Kevin Keegan nur auf dem 10. Platz. Günter Netzer veränderte die Mannschaft auf vielen Positionen, Leistungsträger wie Horst Hrubesch und Ditmar Jacobs wurden verpflichtet, dazu holte er den Erfolgstrainer Branko Zebec nach Hamburg. Die Rechnung ging auf, der als hart und kompromisslos bekannte Jugoslawe kam mit den HSV-Stars gut zurecht und die Mannschaft konnte seine taktischen Vorgaben gut umsetzen. Branko Zebec führte die Mannschaft gleich in seiner ersten Saison zum 5. Deutschen Meistertitel, den ersten nach 19 Jahren Titellosigkeit.

Auch in der folgenden Saison spielte der HSV stark auf in der Bundesliga und im Europapokal der Landesmeister. Am Ende wurde jedoch beides verspielt und die Alkoholkrankheit von Branko Zebec wurde immer deutlicher. Trotz dem hielt die Vereinsführung weiter an ihm fest, jedoch wurde er am 16. Dezember 1980 entlassen, da sich seine Alkoholprobleme weiter verschärften. Bis zum Saisonende wurde die Mannschaft von Co-Trainer A. Ristic trainiert und wurde erneut Vizemeister.

1981 gelang es Präsident Dr. Wolfgang Klein Ernst Happel nach Hamburg zu lotsen, auch wenn er noch heute diesen Verdienst Manager Günter Netzer einräumt. Nach dem der HSV bereits seit 1973 in eine erfolgreichere Zeit steuerte, so sollte die Ära Klein/Netzer/Happel (1981-1986) zur erfolgreichsten in der Geschichte des Hamburger SV werden. Gleich in seiner ersten Saison gewann Ernst Happel mit seiner Mannschaft die Deutsche Meisterschaft und zog in das DFB-Pokal-Halbfinale. Auch international sorgte der HSV weiter für Furore und zog das dritte mal innerhalb von 6 Jahren in ein Finale ein. Im UEFA-Cup-Finale unterlag man allerdings dem IFK Göteborg mit 0:1 und 0:3. In der zweiten Saison mit Trainer Happel konnte der HSV an seiner Stärke festhalten und blieb vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 in 36 Spielen hintereinander (saisonübergreifend) ungeschlagen, ein Bundesliga-Rekord der erst 2013 durch den FC Bayern München gebrochen wurde. Am Ende der Saison konnte der HSV damit erstmals in der Bundesliga seinen Meistertitel verteidigen, was bis dato nur dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach gelang. Die Krönung einer überragenden Saison feierte der HSV mit seinem Einzug in das Finale um den Europapokal der Landesmeister (heute Champions-League) Am 25. Mai 1983 schlug man dort vor 73500 Zuschauern in Athen Juventus Turin mit 1:0 (Torschütze in der 8. Min war Felix Magath) und feierte damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.

1986 beendete Günter Netzer nach 8 sehr erfolgreichen Jahren sein Engagement beim HSV. Nur ein Jahr später auch Präsident Dr. Wolfgang Klein und Trainer Ernst Happel.Der HSV konnte seit dem nie wieder an die erfolgreiche Ära anknüpfen.


"Die Sache mit Branko hat mich persönlich so getroffen, wie nichts anderes im Fußball. Weil ich erleben musste, dass ich ihm nicht helfen kann. Er war ein Riesentyp, deshalb hat mir das so wehgetan. Irgendwann ging es nicht mehr. Er war ausgelaugt, am Ende. Das war sehr hart"


(Günter Netzer 2008 in einem Interview mit der "Bild am Sonntag")