dr. wolfgang klein

Dr. Wolfgang Klein

* 1941 in Hannover


Präsident

19.12.1979 - 02.11.1987


Erfolge als Leichtathlet: Weitsprung

Deutscher Meister 1963, 1964

Deutscher Hallenmeister 1961, 1962, 1963, 1964

Teilnehmer Olympische Spiele 1964


Erfolge als Präsident

Deutscher Meister 1982, 1983

Deutscher Vizemeister 1980, 1981, 1984, 1987

DFB-Pokal 1987

Europapokal der Landesmeister 1983

Finale Europapokal der Landesmeister 1980

Finale UEFA-Cup 1982


Ehrungen

Ehrenmitglied

Nadel in Gold 1987


Dr. Wolfgang Klein führte den HSV von 1979 bis 1987 in die Weltspitze und von Triumph zu Triumph. Horst Eberstein holte den talentierten Leichtathleten bereits Anfang der 60er Jahre nach Hamburg, wo ihm der HSV sein Jura-Studium finanzierte. Wolfgang Klein gehörte zu den 10 besten Weitspringern der Welt und gewann zwischen 1961 und 1964 sechs Deutsche Meisterschaften.

Im Dezember 1979 kandidierte Dr. Wolfgang Klein erfolgreich gegen den ffrüheren Präsidenten und Generalmanager Dr. Peter Krohn um die HSV-Präsidentschaft. Dabei wurde er von Präsident Paul Benthien unterstützt, der sein Amt zur Verfügung stellte um den HSV zu verjüngen. Die Präsidenten Dr. Peter Krohn (1973-1975) und Paul Benthien (1975-1079) hatten bereits mit den Trainern Kuno Klötzer und Branko Zebec die Basis für eine große Zukunft gelegt, 1976 gewann der HSV den DFB-Pokal, 1977 den Europapokal der Pokalsieger und 1979 die Deutsche Meisterschaft.

In der ersten Saison unter Präsident Wolfgang Klein spielte der HSV wieder um den Titel mit und erreichte sogar das Finale im Europapokal der Landesmeister. Doch gegen Saisonende bekam Trainer Branko Zebec immer mehr Probleme mit den Spielern, die gegen seine harten Trainingsmethoden rebellierten. Dadurch sei am Ende die Meisterschaft und der Pokalsieg (0:1 gegen Nottingham Forrest) verspielt worden. Außerdem wurde Zebecs Alkoholkrankheit immer deutlicher, was auch die Öffentlichkeit mitbekam, als er seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer abgeben musste. Dr. Wolfgang Klein hielt aber an Branko Zebec fest und ging mit ihm in die nächste Saison. Nach der ersten Saisonhälfte war der HSV wieder Tabellenführer, dennoch nahmen seine Alkoholprobleme überhand. So soll er im Spiel gegen Borussia Dortmund mit 3,25 Promille auf der Trainerbank gesessen haben und in der Halbzeitpause in den Mannschaftsbus gesetzt worden sein. Spieler berichteten von Mannschaftssitzungen, bei denen er nicht mehr in der Lage war die Taktik zu erklären. Branko Zebecs Alkoholproblem führte letztendlich dazu, dass er am 16. Dezember 1980 doch noch entlassen wurde, Co-Trainer Aleksandar Ristic übernahm seine Funktion bis zum Ende der Saison. Der HSV wurde trotzdem nicht Meister und schloss die Saison als Tabellenzweiter ab.

Zur Saison 1981/82 gelang es Dr. Wolfgang Klein Trainerlegende Ernst Happel nach Hamburg zu lotsen, auch wenn er noch heute diesen Verdienst dem damaligen Manager Günter Netzer einräumt. Aber so war Dr. Wolfgang Klein, stets Hanseatisch bescheiden, liebte die Arbeit im Hintergrund und überließ Trainern wie Managern das Gefühl Verantwortung zu tragen und fühlte sich dennoch für alles Verantwortlich. Die Ära Klein/Netzer/Happel (1981-1987) sollte zur erfolgreichsten in der Geschichte des Hamburger SV werden. Gleich in seiner ersten Saison gewann Ernst Happel mit seiner Mannschaft die Deutsche Meisterschaft und zog in das DFB-Pokal-Halbfinale. Auch international sorgte der HSV weiter für Furore und zog das dritte mal innerhalb von 6 Jahren in ein Finale ein. Im UEFA-Cup-Finale unterlag man allerdings dem IFK Göteborg mit 0:1 und 0:3.

In der nächsten Saison 1982/83 stand die vielleicht beste HSV-Mannschaft aller Zeiten auf dem Platz und blieb vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 in 36 Spielen hintereinander (saisonübergreifend) ungeschlagen, was bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord ist. Am Ende der Saison konnte der HSV damit erstmals in der Bundesliga seinen Meistertitel verteidigen, was bis dato nur dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach gelang. Die Krönung einer überragenden Saison war dann der Einzug in das Finale um den Europapokal der Landesmeister (heute Champions-League) Am 25. Mai 1983 schlug man dort vor 73500 Zuschauern in Athen Juventus Turin mit 1:0 (Torschütze in der 8. Min war Felix Magath) und feierte damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.

In der folgenden Saison verspielte der HSV im November und Dezember nacheinander den Europacup, den Weltpokal und den Supercup. Auch in der Bundesliga verlor der HSV das erste Mal seit 2 1/2 Jahren unter Happels Regie ein Heimspiel, gegen den Titelrivalen VFB Stuttgart. Horst Hrubesch verließ den Verein im Alter von 32 Jahren, viel Geld wurde für seine Nachfolger Wolfram Wuttke (950000 DM) und Dieter Schatzschneider (1,2 Millionen DM) ausgegeben. Die Mannschaft war keine Einheit mehr, immer häufiger stritten die Spieler untereinander. Die über Jahre hinweg siegessichere Mannschaft erlag ersten Selbstzweifeln. Die Saison 1983/84 schloss der HSV dennoch als Vizemeister ab, die beiden darauffolgenden Spielzeiten als fünfter und siebter.

Im letzten Jahr der Präsidentschaft von Dr. Wolfgang Klein konnte der HSV noch mal an die Erfolge anknüpfen, der HSV wurde wieder Vizemeister und gewann den DFB-Pokal. Dann zog es Trainer Ernst Happel wieder zurück in die Heimat. "Sechs Jahre Hamburg sind genug! Ich mag das nicht, wenn meine Enkel immer vom Opa Hamburg reden..." Die sehr erfolgreiche Ära Klein/Netzer/Happel war damit beendet, denn auch Präsident Dr. Wolfgang Klein trat ein paar Monate später sein Amt ab, Günter Netzer tat dies bereits im Vorjahr. Der HSV konnte seit dem nie wieder an die erfolgreiche Ära anknüpfen.

Dr. Wolfgang Klein ist seit 1969 zugelassender Rechtsanwalt und gründete seine eigene Kanzlei. (www.hamburg-anwalt.de/) Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der wirtschaftlichen Beratung in allen Fragen des Handels- und Gesellschaftsrechts, bei Firmengründungen und -übernahmen und in der Vertragsgestaltung. Darüber hinaus das Sport-, vereins- und Verbandrecht. Dr. Klein ist seit seiner Präsidentschaft noch eng mit dem HSV verbunden, insbesondere als Berater des Vorstands.