Ernst Happel

Ernst Happel

*29.11.1925

✝14.11.1992


Trainer

01.07.1981 - 30.06.1987


Erfolge

Deutscher Meister 1982, 1983

Deutscher Vizemeister 1984, 1987

DFB-Pokal 1987

Europapokal der Landesmeister 1983

UEFA-Cup Finalist 1982


1981 gelang es Präsident Dr. Wolfgang Klein Ernst Happel nach Hamburg zu lotsen, auch wenn er noch heute diesen Verdienst dem damaligen Manager Günter Netzer einräumt. Nach dem der HSV bereits seit 1973 unter Dr. Peter Krohn/Paul Benthien als Präsidenten und den Trainern Kuno Klötzer/Branco Zebec in eine erfolgreichere Zeit steuerte (1976 DFB-Pokal, 1977 Europapokal der Pokalsieger, 1979 Deutscher Meister) so sollte die Ära Klein/Netzer/Happel (1981-1986) zur erfolgreichsten in der Geschichte des Hamburger SV werden. Gleich in seiner ersten Saison gewann Ernst Happel mit seiner Mannschaft die Deutsche Meisterschaft und zog in das DFB-Pokal-Halbfinale. Auch international sorgte der HSV weiter für Furore und zog das dritte mal innerhalb von 6 Jahren in ein Finale ein. Im UEFA-Cup-Finale unterlag man allerdings dem IFK Göteborg mit 0:1 und 0:3.

In seiner zweiten Saison konnte der HSV an seiner Stärke festhalten und blieb vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 in 36 Spielen hintereinander (saisonübergreifend) ungeschlagen, was bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord ist. Am Ende der Saison konnte der HSV damit erstmals in der Bundesliga seinen Meistertitel verteidigen, was bis dato nur dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach gelang. Die Krönung einer überragenden Saison feierte der HSV mit seinem Einzug in das Finale um den Europapokal der Landesmeister (heute Champions-League) Am 25. Mai 1983 schlug man dort vor 73500 Zuschauern in Athen Juventus Turin mit 1:0 (Torschütze in der 8. Min war Felix Magath) und feierte damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.

In der folgenden Saison verspielte der HSV im November und Dezember nacheinander den Europacup, den Weltpokal und den Supercup. Auch in der Bundesliga verlor der HSV das erste Mal seit 2 1/2 Jahren unter Happels Regie ein Heimspiel, gegen den Titelrivalen VFB Stuttgart. Horst Hrubesch verließ den Verein im Alter von 32 Jahren, viel Geld wurde für seine Nachfolger Wolfram Wuttke (950000 DM) und Dieter Schatzschneider (1,2 Millionen DM) ausgegeben. Die beiden Neuzugänge gingen einigen verdienten HSV-Stars "auf den Geist", so Torwart Uli Stein. "Obwohl sie noch nie im internationalen Fußball aufgetreten waren, tönten sie von Anfang an im Training herum wie die Weltmeister." schimpfte Felix Magath. Ernst Happel urteilte "Gegen den Magath sind das kleine Würmer", "Der Schatzschneider läuft so langsam wie eine Schildkröte, der Wuttke verkriecht sich, wenn sein Feind kommt." Die Mannschaft war keine Einheit mehr, immer häufiger stritten die Spieler untereinander. Die über Jahre hinweg siegessichere Mannschaft erlag ersten Selbstzweifeln.

Die Saison 1983/84 schloss der HSV dennoch als Vizemeister ab, die beiden darauffolgenden Spielzeiten als fünfter und siebter. In seiner letzten Saison 1986/87 konnte Ernst Happel nochmal an die Erfolge anknüpfen, der HSV wurde wieder Vizemeister und gewann den DFB-Pokal. Dann zog es Ernst Happel wieder zurück in die Heimat. "Sechs Jahre Hamburg sind genug! Ich mag das nicht, wenn meine Enkel immer vom Opa Hamburg reden..." Die sehr erfolgreiche Ära Klein/Netzer/Happel war damit beendet, denn auch Präsident Dr. Wolfgang Klein trat ein paar Monate später sein Amt ab, Günter Netzer tat dies bereits im Vorjahr. Der HSV konnte seit dem nie wieder an die erfolgreiche Ära anknüpfen. Am 14. November 1992 starb Ernst Happel, einer der größten Trainer aller Zeiten.


Berühmte Zitate:

"Ja, nun ist es genug gefragt! Soviel fragst du sonst das ganze Jahr nicht!"

Happel genervt zu einem Journalisten, während einer Pressekonferenz.


"Brutto kennt der Alte nicht!"

Günter Netzer zum HSV-Präsidenten Klein, bei Vertragsverhandlungen zwischen Happel und der HSV-Führung.


"Pech war nicht im Spiel. Pech ist, wenn man sich den Fuß bricht."

Happel nach der Pokalniederlage des HSV gegen den SC Geislingen 1984.


"Da derfst ned rauchen, des halt i ned lang durch."

Happel zum Thema Hallenfussball.


"Spielt man Manndeckung, dann hat man elf Esel auf dem Platz."


Happel über Taktikzwänge